Dieser Beitrag stammt aus unseren Coaching-Videos, die sich speziell an bestimmte Persönlichkeitstypen richten. In diesem Fall stammen die Erkenntnisse aus Interviews mit erfolgreichen Menschen, ESTJ, ISTJ, INTJ, ENTJ, INTPund ISTP Führungskräfte, die die Kunst beherrschen, in Beziehungen als Karrierebeschleuniger zu investieren. Sie können sich auch das Video am Ende des Artikels ansehen.
Stellen Sie sich Folgendes vor: Sie sind bei der Arbeit und konzentrieren sich auf Ihre To-Do-Liste. Sie müssen E-Mails verschicken, Projekte abschließen, sich auf Meetings vorbereiten - es geht darum, Dinge zu erledigen. Sie befinden sich in einem Modus, den ich gerne als "Aufgabenmodus" bezeichne, und seien wir ehrlich: Smalltalk kommt Ihnen wie Zeitverschwendung vor. Kommt Ihnen das bekannt vor?
Für bestimmte Persönlichkeitstypen - insbesondere für diejenigen, die eher aufgabenorientiert sind - ist es nicht selbstverständlich, in Beziehungen zu investieren. Es ist nicht so, dass Sie Menschen nicht wertschätzen, es ist nur so, dass Ihr Gehirn ist so verdrahtet, dass es Ergebnissen Vorrang vor Beziehungen gibt.. Aber jetzt kommt der Clou: Wenn Sie Ihre Beziehungen vernachlässigen, können Sie tatsächlich langsamer werden, Ihrem Ruf schaden und sogar Kollegen zu Hindernissen machen.
Schauen wir uns das mal genauer an.
Der Kampf zwischen Aufgabe und Beziehung
Im Kopf eines aufgabenorientierten Menschen gibt es einen mentalen Schalter, der zwischen "Aufgabenmodus" und "Beziehungsmodus" umschaltet. Wenn man mit Freunden oder der Familie zusammen ist, fällt es leicht, in den Beziehungsmodus umzuschalten - man unterhält sich, lacht und genießt den Moment. Aber bei der Arbeit? Dieser Schalter bleibt oft im Aufgabenmodus stecken, vor allem, wenn sich Ihre Aufgabenliste wie ein Haufen Gewichte auf Ihren Schultern anfühlt.
Hier ist das Problem: Während Sie damit beschäftigt sind, Aufgaben abzuhaken, arbeiten viele Ihrer Kollegen im Beziehungsmodus - sogar bei der Arbeit. Sie bauen Beziehungen auf, tauschen Geschichten aus und schaffen guten Willen. Und wenn Sie nur auf das Geschäftliche fixiert sind, kann das kurz, transaktional oder sogar roboterhaft wirken.
Die Kosten der Vernachlässigung von Beziehungen
Was ist also der Nachteil, wenn man im Aufgabenmodus bleibt? Seien wir ganz offen: Es kann Ihrer Karriere schaden.
- Gefälligkeiten werden schwieriger zu bekommen: Wenn Sie keine Beziehung zu jemandem aufgebaut haben, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er Ihnen hilft, sehr viel geringer.
- Die Zusammenarbeit leidet: Ohne ein Fundament aus Vertrauen und Wohlwollen bringen die Kollegen bei gemeinsamen Projekten möglicherweise nicht ihr Bestes ein.
- Reputation leidet: Wenn Sie sich zu sehr auf Ihre Aufgaben konzentrieren, können Sie kalt oder unnahbar wirken, auch wenn das nicht Ihre Absicht ist.
In extremen Fällen kann die Vernachlässigung von Beziehungen dazu führen, dass Mitarbeiter zu Hindernissen werden - Menschen, die sich Ihren Bemühungen aktiv widersetzen oder Ihren Fortschritt bremsen.

Das Beziehungsbankkonto
Hier eine neue Metapher: Stellen Sie sich jede Interaktion mit einem Kollegen als Einzahlung oder Abhebung auf ein "Beziehungskonto" vor.
- Einlagen:
- Ein authentisches Kompliment machen (+2 Punkte)
- Ein rein persönliches Gespräch führen (+1 Punkt)
- Abhebungen:
- Vorbeigehen ohne zu grüßen (-5 Punkte)
- Ausschließliche Konzentration auf die Aufgaben, keine Höflichkeiten (-10 Punkte)
- Sich auf eine Konfrontation einlassen (-25 Punkte)
Wie Sie sehen können, braucht es eine Menge Einzahlungen, um auch nur eine größere Abhebung auszugleichen. Ich vermute, dass Sie diese Idee schon irgendwie verstehen...
Hier ist die viel härtere WahrheitGemischte Interaktionen - bei denen das Gespräch sowohl eine persönliche Verbindung als auch etwas Arbeitsbezogenes enthält GELTEN NICHT ALS EINLAGEN. Das ist richtig, Sie könnten 20 Minuten damit verbringen, sich über das Wochenende zu informieren und ein kleiner Satz am Ende wie z. B. "Können Sie mir bei Gelegenheit ein Update zum Projekt Onyx schicken?", und das ganze Gespräch wird neutralisiert. Null Punkte vergeben.
Um wirklich Wohlwollen und Verbundenheit aufzubauen, braucht man Momente reiner Verbundenheit, die kein Arbeitselement enthalten.
Praktische Strategien für den Beziehungsaufbau
Wenn Sie bereit sind, Ihren Beziehungen Priorität einzuräumen, finden Sie hier einige praktische Schritte für den Anfang:
- In den Beziehungsmodus wechseln: Nehmen Sie sich während der Woche eine bestimmte Zeit, um sich ausschließlich auf persönliche Kontakte zu konzentrieren. Das kann ein zwangloses Gespräch, eine Kaffeepause oder sogar eine kurze E-Mail sein - achten Sie nur darauf, dass es kein Arbeitsprogramm gibt.
- Gemeinsame Interessen finden: Ob es nun die gemeinsame Liebe zu Möpsen oder die gemeinsame Begeisterung für eine Fernsehsendung ist, die Suche nach Gemeinsamkeiten macht die Kontaktaufnahme einfacher und angenehmer.
- Echte Komplimente machen: Nehmen Sie sich die Zeit, darüber nachzudenken, was Sie wirklich an Ihren Kollegen schätzen, und teilen Sie ihnen dies regelmäßig mit. Authentizität ist der Schlüssel - Menschen erkennen falsche Schmeicheleien auf eine Meile.
- Versteckte Absichten vermeiden: Wenn Sie ein persönliches Gespräch führen, widerstehen Sie dem Drang, eine berufliche Anfrage hineinzuschmuggeln. Selbst ein kurzes "Ach, übrigens..." kann den guten Willen, den Sie aufgebaut haben, zunichte machen.
- Konsequent sein: Der Aufbau von Beziehungen ist keine einmalige Angelegenheit. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, langfristig in Ihre Kollegen zu investieren.
Was ist mit virtuellen, verteilten oder hybriden Teams?
Die kurze Antwort? Es ist viel schwieriger, ein gesundes Beziehungskonto aufrechtzuerhalten, wenn man nicht regelmäßig persönlich und außerhalb der Arbeit miteinander zu tun hat.
Wann haben Sie das letzte Mal ein Zoom- oder Teams-Meeting anberaumt, in dem es nicht um etwas Berufliches ging? Virtuelle Interaktionen haben fast immer etwas mit der Arbeit zu tun - warum sonst sollten Sie den Anruf tätigen? Die Wahrheit ist jedoch, dass diese gemischten Interaktionen nicht als Einzahlungen auf das Beziehungskonto zählen. Infolgedessen sind die meisten Remote- oder Hybrid-Teams auf der Beziehungsseite deutlich überzogen. Das bedeutet, dass es leichter zu Vertrauensproblemen, Konflikten usw. kommen kann, weil es weniger Puffer gibt.
Was können Sie tun? Auch wenn es auf den ersten Blick unangenehm erscheinen mag, empfehle ich dringend, nicht arbeitsbezogene Treffen für Remote- und Hybrid-Teams einzurichten. Dabei kann es sich um 10-minütige Einzelgespräche handeln oder um eine Gruppe von 3-5 Personen, die sich in einem Raum zu einem kurzen Gespräch treffen.
Die einzige Regel? Es darf nicht über die Arbeit gesprochen werden. Die Treffen müssen nicht lang oder unangenehm sein - sie reichen aus, um sich zu unterhalten und Kontakte zu knüpfen. Vielleicht gibt es Themen, auf die man sich im Voraus einigt, usw. Einige unserer Kunden sind in dieser Hinsicht sehr kreativ, indem sie virtuelle soziale Stunden einrichten, in denen sich die Teilnehmer in den Pausenräumen bewegen und miteinander interagieren, um sich über die geschäftliche Komponente hinaus kennenzulernen.
Und als Profi-Tipp für die hybriden Teams da draußen - stellen Sie sicher, dass Ihre persönlichen Treffen einige dieser nicht-transaktionalen Zeitabschnitte in die Agenda einbauen... sonst laufen Sie Gefahr, viel Zeit und Geld zu investieren, um zusammenzukommen, aber niemand hat am Ende irgendwelche Einzahlungen auf seinem Bankkonto.
Die Auszahlung
Wenn Sie in Beziehungen investieren, sind die Vorteile enorm. Kollegen sind eher bereit, Ihnen zu helfen, effektiv zusammenzuarbeiten und bei gemeinsamen Projekten ihr Bestes zu geben. Sie werden auch feststellen, dass die Arbeit mehr Spaß macht und weniger stressig ist, wenn Sie ein Netzwerk von unterstützenden, engagierten Kollegen haben.
Wenn Sie also das nächste Mal versucht sind, im Aufgabenmodus zu bleiben, denken Sie daran: Beziehungen sind nicht nur ein "nice to have". Sie sind ein strategischer Vorteil, der Ihrer Karriere - und Ihrem Team - zu neuen Höhenflügen verhelfen kann.
Sind Sie bereit, Ihre erste Einzahlung zu tätigen? Fangen Sie klein an. Ein Kompliment hier, ein Kaffeeklatsch dort. Mit der Zeit werden sich diese Einlagen summieren, und Sie werden den Unterschied in Ihren Beziehungen und Ihren Ergebnissen sehen.
Schlussbemerkung
JEDE braucht nicht-transaktionale Interaktionen, um Vertrauen und Verbundenheit mit seinen Kollegen zu spüren. Dieser Beitrag ist zwar zum Lernen oder als Erinnerung für bestimmte Typen gedacht, sollte aber nicht so verstanden werden, dass diese Typen diese Verbindung nicht auch brauchen! Es ist nur so, dass sie ihr vielleicht nicht den gleichen Stellenwert einräumen, und wenn sie nicht aufpassen, kann sie an einem anstrengenden Tag ganz aus den Plänen fallen.